Wahlsplitter

Eine ganz persönliche und subjektive Analyse der Bundestagswahl 2021

SPD: Als vor Monaten die Partei bei 11 Prozent vor sich hin dümpelte und Olaf Scholz kühn, fast schon dreist, verkündetet, er wolle Kanzler werden, empfand man dies als einen schlechten Scherz. Scholz und seine Genossen wissen bis heute noch nicht genau, weshalb sie plötzlich nach oben gespült worden sind. Wahrscheinlich hat sich die Vergesslichkeit von Scholz (Gedächnis-Aussetzer bei Cum-Ex-Ausschuss) auf seine Wähler übertragen und sie konnten sich beim Wahlgang beispielsweise nicht mehr an den Wirecard-Skandal erinnern.

CDU: Eine krachende Ohrfeige der Wähler und das schlechteste Ergebnis aller Zeiten! Das kommt unter anderem davon, wenn man den unfähigsten und farblosesten Kandidaten ins Rennen schickt, den man sich nur denken kann. Er, dessen höchst peinliches Lachen zum Fremdschämen war, und der es noch nicht einmal fertig brachte, einen Wahlzettel unfallfrei in die Urne zu stecken, fühlt sich jetzt auch noch dazu berufen, Bundeskanzler zu werden. Gott bewahre!

CSU: Dank der verschiedenen Rollen, in die „Chamäleon“ Markus Söder immer wieder schlüpfte, war er für Lachet und die CDU eher Unruhestifter als Wahlhelfer und Verbündeter: Bei der Kandidatur für die Parteispitze erbitterter Gegner von Lachet, nach der Niederlage „beleidigte Leberwurst“, Querulant während des Wahlkampfes und heuchlerischer Parteifreund zum Endspurt der Wahl. Wer solche Freunde hat, der braucht keine Feinde. Aber auch Söder musste seine Zeche zahlen, und zwar in Form von Stimmeneinbußen für seine Partei.

Bündnis 90/Die Grünen: Selten eine Partei gesehen, die so im Aufwind war und die sich dann selbst Knüppel zwischen die Beine warf, die sie fast zum Straucheln gebracht hätte. Völlig missratene Personenwahl gepaart mit Genderwahn! Der Partei fällt nun, wie die FDP, die Rolle der Königsmacherin zu. Es ist zu hoffen, dass sie dabei ein besseres Händchen hat als bei ihrer eigenen „Misswahl“ und nicht einen rheinischen Karnevalsprinzen zum König kürt.

FDP: Erreichte ein Ergebnis, das man so erwarten konnte und Christian Lindner gefällt sich in der Rolle des Zünglein an der Waage, obwohl fast 90 Prozent seine Partei nicht gewählt hatten. Sein angepasstes Motto: Es ist besser im Scheinwerferlicht zu regieren, als weiter unbeachtet in einer dunklen Ecke zu stehen. Hofft auf einen Kanzler Lachet, der ihm als „Leckerli“ das Finanzministerium versprochen hat. Wäre eine gute Nachricht für das Hotelgewerbe.

AfD: Wissen nicht so genau, was sie eigentlich von der Wahl halten sollen. Eine Task Force fand nach qualvollen Überlegungen doch noch etwas Positives heraus, nämlich dass wenigstens die Stamm(tisch)-Wähler bei der Stange geblieben sind. Ansonsten stagniert der Rechtsaußen und wird weiterhin von den Fleischtöpfen (sprich Regierungsbeteiligung) ferngehalten.

Die Linke: Da ist nicht viel zu sagen. Sie sind einfach nur am Boden zerstört und keiner kann sagen, ob sie sich jemals wieder aufrappeln werden. Können das Wort „Nato-Austritt“ nicht mehr hören.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Birgit und Michael Cromer

    Lieber Ralph,
    leider hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Was u.a. auch politisch in unserem Land vor sich hin tölpelt, ist für uns beängstigend.
    Wie wird innen- und außenpolitisch agiert werden? Welche (schlimmen ) Folgen hat es letztendlich für die meisten Menschen, vielleicht sogar nicht mal nur hier?
    Wir hatten Angela nie gewählt. Wie froh wären wir nun um eine Besetzung des Kanzlerpostens, wie sie ihn inne hatte.

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