Geldgier schlägt Vernunft

Nach monatelangem Hin und Her, wurde beschlossen, dass die Olympischen Spiele in Tokio unter Ausschluss der Zuschauer stattfinden.Im Vorfeld der Spiele hatte sich eine Mehrheit der Bevölkerung noch gegen die Spiele ausgesprochen. Doch jetzt, zu Beginn der Spiele, scheint ein fatales Umdenken eingesetzt zu haben. Geschürt durch den massiven Einfluss der japanischen Werbeagentur Dentsu, die als exklusiver Marketingpartner der Spiele auch die Werbe-Slots vergibt, wächst das Interesse der Zuschauer an den Wettkämpfen.

Die telegene Dauerberieselung spielt da auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ungeachtet aller Appelle der Regierung haben sich schon bei der Eröffnungsfeier zahlreiche Japaner vor dem Stadion versammelt und bei den Radrennen umzäumen sie dichtgedrängt die Straßen.

Am Sonntag meldete Tokio 1763 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, nach 1128 am Vortag. Damit liegt die Zahl der Neuinfektionen seit sechs Tagen in Folge über 1000 Fällen. Dass die Zahlen im Moment relativ niedrig seien, läge daran, dass über die Feiertage und das Wochenende kaum getestet worden sei, erklärte ein Vertreter der Gesundheitsbehörde. Es ist nicht auszudenken, was sich beim Marathonlauf abspielen wird, einem der Höhepunkte der Spiele. Es ist zu befürchten, dass auch hier die Strecke von Tausenden bevölkert sein wird.

Wieder ein verhängnisvolles Beispiel dafür, wie Menschen manipuliert werden und dass immer öfter Geld vor Gesundheit und dem Schutz von Menschenleben steht.

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