Katastrophales Katastrophen-Warnsystems

Der 10. September 2010 hätte eigentlich ein Meilenstein des Katastrophen-Warnsystems sein können. Nicht weil er selbst nach Einschätzung des Innenministerium ein peinlicher Flop war, sondern weil man bis zu den aktuellen Flutkatastrophen 10 Monate Zeit gewonnen hätte, die richtigen Schritte in die Wege zu leiten und mit Sicherheit Schlimmeres abzuwenden.

Aber nichts dergleichen ist geschehen. Man kam lediglich auf die glorreiche Idee, durchdringende Sirenentöne durch Apps und SMS zu ersetzen. Diese Maßnahme macht aber nur Sinn, wenn das Sirenen-Warnsystem dadurch ergänzt und flankiert, aber nicht ersetzt wird, wie es jetzt in den Unglücksgebieten geschehen ist. Man hat nicht bedacht, dass immer noch Millionen ältere Menschen nicht oder nur rudimentär mit der digitalen Technik vertraut sind. Aber selbst, wenn sie IT-Experten wären, hätten die Funklöcher, die so zahlreich sind wie die Schlaglöcher auf deutschen Straßen, einen einwandfreien Empfang verhindert

Es gibt nur einen Punkt, bei dem sich sämtliche verantwortlichen Stellen einig sind und bei dem sie es zu einer gewissen Meisterschaft gebracht haben: Bei Schuldzuweisungen und schwarze Peter zwischen Bund, Ländern und Gemeinden hin und her zu schieben.

Würden sie nur soviel Energie und Tatkraft auch bei der Schaffung eines funktionierenden Katastrophenschutzes aufbringen! Aber ich fürchte, dass in den nächsten 10 Monaten, diverse Arbeitskreise und Beraterfirmen eine App mit den verschiedensten Sirenentönen kreieren werden … oder berittene Boten in die gefährdeten Gebiete schicken.

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