Nur Buchstaben

Mehr scheinheilige Heuchelei geht nicht. Da schmückt sich der Deutsche Fußballbund (DFB), der zahlenmäßig größte Sportverband der Welt, mit zahlreichen Resolutionen und Bekenntnissen zu den Menschenrechten und erklärt den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung zu seinen höchsten Zielen. Es werden Worte wie Ethik, Verständnis, Gleichheit und Menschenwürde zum Programm erklärt. Die Fußballnationalmannschaft lässt er vor dem Spiel gegen Island mit Trikots der Buchstabenzusammensetzung „Human Rights“ posieren (siehe Bild unten). Aber scheinbar ist dieser Begriff nur auf den Hemden aufgedruckt und nicht in die Herzen eingedrungen, denn mehrere Quellen aus politischen und wirtschaftlichen Kreisen bestätigen in diesen Tagen der Süddeutschen Zeitung, dass der DFB mit Qatar Airways über eine Partnerschaft verhandelt, einem der wichtigsten Staatskonzerne des kommenden WM-Gastgebers. Die Verhandlungen scheinen nach Berichten von Insidern so weit gediehen, dass demnächst eine Vorlage für das Präsidium erstellt werden könnte.

Der DFB schweigt beharrlich zu der ganzen Angelegenheit. Allein diese Sprachlosigkeit ist ein Indiz dafür, dass zumindest Kontakte zwischen der katarischen Fluglinie und dem DFB stattgefunden haben. Wenn dem nichts so wäre, hätten die entsprechenden Stellen des Fußballverbandes schon längst zeter und mordio geschrien und die Verleumdungen der Presse vehement angeklagt.

Wenn der DFB wirklich diesen unsäglichen Abschluss tätigt, dann kann er sein gesamtes Programm „Human Rights“ einstampfen und in die Tonne werfen, denn dann ist er Steigbügelhalter für die Interessen der Scheichs in Katar, welche Tag für Tag die Menschenrechte mit den Füßen treten.

Aber die Herrn im Vorstand werden sich weiterhin von Skandal zu Skandal weiter hangeln, nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich ganz ungeniert.

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