Der deutsche Tennis-Star Boris Becker ist für seine Aussagen über die viermalige Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka von der Robert-Enke-Stiftung kritisiert worden. „Lieber Boris Becker, Dein Ernst? Naomi Osaka ist nicht gesund! Depression ist keine Frage von Geld, Erfolg oder Luxus – Depression ist eine Krankheit, die leider jeden erwischen kann. Und es ist ein Thema, das über eine leichtfertig getroffene Aussage hinausgeht“, sagte die Vorstandsvorsitzende Teresa Enke.
Die 45-Jährige ist die Witwe des früheren deutschen Fußball-Nationaltorwarts Robert Enke, der sich 2009 das Leben nahm. Ihre Stiftung finanziert die Erforschung und Behandlung von Depressionen. Die 23 Jahre alte Osaka leidet nach eigenen Angaben seit mehr als drei Jahren an dieser Krankheit und macht dafür auch medialen Druck verantwortlich, dem sie sich ausgesetzt fühlt.
Becker hatte zu dem Thema in einem Interview der Zeitung „The Times“ gesagt: „Wenn du mit den Medien nicht umgehen kannst, ist es sehr schwer, ein professioneller Tennisspieler zu sein. Und es ist schwierig, dein Preisgeld und das Geld deiner Sponsoren ohne die Medien zu verdienen.“
In Form mehrerer rhetorischer Fragen sagte der 53-Jährige weiter: „Ist das wirklich Druck? Ist es nicht Druck, wenn du kein Essen auf dem Tisch hast? Wenn du deine Familie ernähren musst und keinen Job hast? Du bist 23, du bist gesund, du bist reich, deiner Familie geht’s gut – wo ist da der verdammte Druck?“
Blogkommentar
Wenn ich Berater von Boris Becker wäre, hätte ich ihn schon zu Beginn seiner Karriere als den großen geheimnisvollen Schweiger aus Leimen aufgebaut. Dann wären seine Mitmenschen so manches verunglückte und teilweise schwachsinnige Interview erspart geblieben …und ihm Spott und Häme. Ich hätte ihn in keiner TV-Show auftreten lassen, die in Anspruch und Niveau jedem Kindergeburtstag um Längen hinterherhinkt. Ich hätte ihn – sein nur die Regenbogenpresse interessierendes Liebesleben – nicht in aller Öffentlichkeit ausbreiten lassen. Ich hätte ihm beigebracht, Kameras, Scheinwerferlicht und Mikrofone zu meiden wie der Teufel das Weihwasser. Vor allen Dingen hätte ich ihm abgeraten, sich als blutiger Laie über ein so sensibles medizinisches Thema wie Depression unqualifiziert zu äußern.
Aber leider scheint Herr Becker auch an einer unheilbaren Krankheit zu leiden, nämlich der Leimener Variante des „Dummbabbler“-Syndroms .