Wenn jemand aus Profit- und Machtgier, also aus niedrigen Beweggründen, bewusst in Kauf nimmt, dass Tausende von Menschen sterben oder schwer erkranken, dann muss er damit rechnen, nach den Gesetzbüchern (fast) aller Länder dieser Erde, zu drastischen Gefängnisstrafen verurteilt zu werden.
Nichts anderes passiert zur Zeit bei der paneuropäischen Fußballeuropameisterschaft. Hunderte von schottischen und finnischen Fans haben sich bei den Spielen in London bzw. St. Petersburg mit Covid-19 infiziert. Anlässlich der 0:2-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen England waren ca. 42.000 Zuschauer anwesend und zu den Halbfinalspielen sowie dem Finale soll die Kapazität sogar auf 60.000 erhöht werden. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach äußerte besorgt, dass sich bei dem Spiel in London sicherlich hunderte Fans infiziert hätten, die dann wiederum Tausende anstecken würden. Darüber hinaus twitterte er: „Die Uefa ist für den Tod von vielen Menschen verantwortlich“.
In einer Zeit, in der der Delta-Virus sich unaufhörlich von England aus über die Welt verbreitet, ist die Handlungsweise der Uefa und der verantwortlichen Stellen in den Ländern nicht nur unverantwortlich, sonder schlichtweg kriminell.
Der europäische Fußballverband versucht sich aus der Verantwortung zu stehlen, indem er dreist behauptet, dass die Entscheidungen allein bei den Ländern und Städten liegen würden. Die Wahrheit ist aber, dass die teilnehmenden Städte von der Uefa schlicht und einfach erpresst wurden. Nach dem Motto: Wenn ihr keine Zuschauer zulasst, entziehen wir Euch das Gastgeberrecht. Genau dies ist dann mit den Städten Bilbao und Dublin geschehen, die sich vernünftigerweise weigerten, Zuschauer zuzulassen. Das Sündenregister der Uefa wird also noch mit Nötigung und Erpressung erweitert.
Ich hoffe, dass sich mutige Staatsanwälte aus den betroffenen Ländern finden lassen, die gegen diese kriminellen Machenschaften vorgehen. Aber allein der Glaube fehlt mir.