Persona non grata

Endlich macht es wieder Freude, sich über Fußball zu unterhalten. Das erfrischend offensive Auftreten der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal stand in krassem Gegensatz zu den überwiegend uninspirierten und lustlosen Auftritten der vergangenen Jahre, bei denen die Fans Spiel für Spiel auf ihre Leidensfähigkeit und Geduld getestet wurden.

Beim verdienten 4:2 Sieg der deutschen Mannschaft standen zwei Personen im Mittelpunkt des Geschehens: Der portugiesische Trainer Fernando Santos und der deutsche Nationalspieler Robin Gosens.

Scheinbar hatte der Trainer eine Aversion gegenüber Gosens entwickelt, erklärte ihn kurzer Hand zur Persona non grata und verbot seinen Spielern, sich mehr als 20 Meter diesem „Objekt“ zu nähern. Was für Robin Gosens zur Folge hatte, dass er sich in den ersten Spielminuten sehr einsam und verlassen im fußballerischen Niemandsland fühlte, da ihn auch die eigenen Mitstreiter im wahrsten Sinn des Wortes aus den Augen verloren hatten. Aber selbst als Kroos, Kimmich, Gündogan & Co. den Flügelflitzer „wiederentdeckten“, hielt der portugiesische Trainer an seiner fast schon diskriminierenden und beleidigenden Haltung gegenüber Gosens fest. Mit einer Sturheit, die wir högschdens von unserem Schwarzwälder Dickkopf, Jogi Löw, gewohnt sind. So wurde Gosens zum Man of the Match und konnte sich ungehindert ohne lästige Gegenspieler nach Herzenslust austoben. Zum Glück einer ganzen Fußballnation wurde der Bannstrahl des Trainers während der 60 Minuten, in denen Gosens die Linien rauf und runter fegte, nicht aufgehoben. Aus deutscher Sicht hätte sich eigentlich der portugiesische Trainer die Ehrung „Man of the match“ mit Gosens teilen müssen.

Es ist zu befürchten, dass der ungarische Trainer beim nächsten Spiel – auf Befehl von Viktor Orbán – die freien Räume eliminieren wird, zumal das Wort „frei“ dem Ministerpräsidenten von jeher suspekt ist.

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