Eine Auswahl von Dialogen, die in 40 Jahren fast wortwörtlich mit meinem Hausarzt stattgefunden haben.
C = Dr. med. Otmar Carewicz, Dossenheim, der von
mir sehr geschätzte Arzt meines Vertrauens
F = Ralph-Peter Fischer, Bammental („hinterm Berg“)
F (wehleidig): „Herr Doktor, ich habe beim Wandern
oft ziemlich starke Knieschmerzen!“
C (interessiert): „Wann treten denn die Schmerzen
auf?“
F (nachdenkend): „ So nach 24 Kilometern.“
C (wie aus der Pistole geschossen): „Dann laufen Sie
eben nur noch 23 Kilometer!“
C (freundlich): „Wie geht es Ihnen?“
F (betont höflich): „Gut und Ihnen?“
C (leidend): „Habe seit gestern eine Erkältung.“
F (dümmlich grinsend): „Dann müssen Sie mal einen
gescheiten Arzt aufsuchen!“
F (aufgeregt): „Herr Doktor ich habe immer so
Herzklopfen.“
C (gelassen): „Seien Sie froh, sonst wären Sie ja tot!“
C (begrüßend): „Sind Sie sicher über den Berg
gekommen?“ ( Erläuterung: „Über den Berg
kommen“ ist in diesem Fall keine medizinische
Redewendung, sondern hier ist der Königstuhl
gemeint).
C (ohne die Antwort abzuwarten): „Wo wohnen Sie
denn eigentlich in Bammental?“
F (dozierend): „Im einzigen Hochhaus des Ortes.“
C (verstehend): „Wegen der Aussicht“
F (ausnahmsweise mal ehrlich): „Nee, das ist der
einzige Ort, an dem ich diesen Schandfleck nicht
sehen muss!“
C (begegnet F zufällig nach der Blutabnahme durch
seine Assistentin am Tresen): „Na, wie geht es Ihnen?“
F (leicht spöttisch): „Unverschämt gut. Habe fast ein
schlechtes Gewissen. Ist das nicht schon
geschäftsschädigend?“
C (cool): „Ich kann warten!“
C (neugierig): „Haben die Tabletten gegen den
nächtlichen Harndrang gewirkt?“
F (fast schon philosophisch): „Nicht wirklich, aber es
macht mir nichts mehr aus.“
C (freundlich): „Na, wie geht’s denn heute?“
F (leicht überheblich): „Besser als gestern und
hoffentlich schlechter als morgen.“
C (nicht mehr so freundlich, erst leicht grübelnd, dann
verwundert): „Sie haben Abitur?!?“
F (euphorisch): Herr Doktor, Sie haben wirklich ein
tolles Team!“
C (sichtlich stolz, etwas verlegen): „Wie der Herr so
das Gescherr. Ich will mich ja nicht selbst loben.“
F (kleinkariert): „Haben Sie aber gerade gemacht!“
F (besorgt): „Sie wirken heute so ernst.“
C (zerknirscht): „Kein Wunder, war am Samstag beim
Bundesligaspiel von Hoffenheim. Sie haben wieder
verloren!“
F (heuchelnd): Was müssen Sie sich auch immer
wieder so quälen?!?“
C (professionell, kühl): „Kommen wir zur Sache. Was
fehlt Ihnen?“
C (geschäftlich): „Was macht der Heuschnupfen?“
F (begeistert): Die Spritze hat Wunder gewirkt“.
C (etwas ungläubig): „Erstaunlich. Sind Sie sich
sicher?!?“
C (fast schon im Befehlston): „Man muss auch bei
schlechtem Wetter an die frische Luft gehen!“
F (leise vor sich hin nörgelnd): „Das macht aber
keinen Spaß!“
C (belehrend) „Legen Sie sich einen Hund zu – dann
müssen Sie raus.“
F (empört, ein wenig hysterisch): Dann falle ich in
der sozialen Rangfolge meiner Familie noch weiter
zurück!“
F (vor sich hin grinsend): „Herr Doktor kann ich
Ihnen mal meinen Lieblings-Ärzte-Witz erzählen?“
C (in Gedanken scheinbar ganz wo anders) „Hmmm“.
F (unbeirrt): „Wissen Sie, wann es die einzige
Möglichkeit gibt, dass die Wirkung vor der Ursache
kommt? – Wenn der Chirurg hinter der Bahre seines
Patienten läuft!“
C (ungerührt): „Bitte Oberkörper frei machen und auf
der Liege Platz nehmen“.
