Der in sich so oft zerstrittenen EU war es gelungen, sich auf den exakten Krümmungsgrad von Gurken (nicht wie jahrelang fälschlich behauptet von Bananen) zu einigen. In einer Verordnung aus dem Jahr 1988 bestimmte sie, dass eine Gurke der Handelsklasse „Extra“ maximal eine Krümmung von zehn Millimetern auf zehn Zentimetern Länge aufweisen dürfe.
Da sollte man doch annehmen, dass es in Deutschland möglich sein sollte, eine für alle Bundesländer verbindliche Handhabung für die Einstufung von gefährlichen Hunden zu erzielen. Weit gefehlt! Nur in Hamburg und Hessen gelten beispielsweise Kangal-Hunde als gefährlich, im Rest der Republik nicht.
Macht die Luft in Hamburg und Hessen die Hunde gefährlicher oder wirkt das Klima in den übrigen Ländern auf die Hunde beruhigender? Bei allem Verständnis für den Föderalismus, wenn die Gesundheit oder sogar das Leben von Menschen in Gefahr sind, sollte es doch gelingen einheitliche Maßstäbe zu schaffen – nicht nur bei ungefährlichen Gurken.
Der Föderalismus schützt und erhält unsere Demokratie. Er sollte durch sinnvolle Handhabung den Bürgern nützen und nicht verwirrend und nicht mehr nachvollziehbar von der Politik verwendet werden. Nicht nur bei Maßgurken; bei allem anderen auch.