Man muss sich das einmal vor Augen halten: Am 31. Dezember 2019 wurde der Ausbruch einer neuen Lungenentzündung mit noch unbekannter Ursache in Wuhan, China, bestätigt. Wie wir heute wissen, handelt es sich um die Infektionskrankheit Covid-19 (umgangssprachlich auch nur „Corona“ genannt). Im April 2020 ist in Deutschland die erste Zulassung für die klinische Prüfung eines Impfstoff-Kandidaten gegen das neuartige Virus erteilt worden. Das Mainzer Unternehmen Biontech erhielt vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die Genehmigung, seinen Wirkstoff zu testen. Am 27. Dezember 2020 war dann der offizielle Impfbeginn in Deutschland.
Es ist selbstverständlich, dass man zum heutigen Zeitpunkt noch nicht alle Unwägbarkeiten und Risiken erkennen kann. Aber das bisher Erreichte stellt eine sensationelle Leistung der Forschung und der Pharmaindustrie dar, wenn man bedenkt, dass die Entwicklung eines neuartigen sicheren und wirksamen Impfstoffs bis zu 20 Jahre dauern kann.
Da könnte sich die Politik ein Beispiel nehmen, was Effizienz und straffe Organisation betrifft. Man kann sich des Gefühl nicht erwehren, dass die Politiker unseres Landes “mit dem Hintern das umwerfen, was Forschung und Pharmafirmen aufgebaut haben“.
Der in „normalen Zeiten“ ja einigermaßen gut funktionierende Föderalismus ist eher ein Hindernis bei der erfolgreichen Bekämpfung dieser furchtbaren Pandemie. Die teilweise Inkompetenz und Eitelkeit der selbstherrlichen Landesfürsten sowie blinder Aktionismus führen oft zu chaotischen und geradezu hilflosen Maßnahmen.
In diesem speziellen und lebensbedrohenden Fall fehlt eine kompetente zentrale Stelle, welche die Fäden der Organisation und Maßnahmen bündelt sowie koordiniert und die vor allen Dingen dafür sorgt, dass die Anordnungen auch befolgt werden – im Interesse der Allgemeinheit.
Zwischenzeugnis:
Forschung, Pharmaindustrie, Ärzte und Pflegepersonal: 1+
Politik und Behörden: 4-5 (Versetzung gefährdet)