Die Guten ins Töpfchen

Mein Lehrmeister hatte mir einst für mein Berufsleben den Rat mit auf den Weg gegeben, dass ich jeden Fehler machen könne, aber bitte den selben Fehler nur einmal. Eine andere seiner Lebensweisheiten lautete, dass man aus Fehlern klug werde.

Nachdem sowohl die Verantwortlichen der Bundesregierung als auch der EU (an der Spitze Frau von der Leyen) mit einer verfehlten Taktik des Feilschens und Zögerns viel zu wenig Impfstoffe eingekauft hatten, dachte ich, dass man aus diesem Fehler die richtigen Lehren ziehen und sich an den USA, Großbritannien und Israel ein Beispiel nehmen würde. Diese Länder hatten nämlich „auf Teufel komm raus“ Impfstoffe einkauft, egal wie hoch der Preis war und egal ob die Zulassung schon erfolgt war. Die Auswahl erfolgte dann zu gegebener Zeit nach dem Motto „Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen“.

Aber unsere Politiker haben scheinbar, immer noch nicht begriffen, wie in lebensbedrohlichen Krisen gehandelt werden muss. Typisches Beispiel gestern bei der TV-Talkshow von Markus Lanz: Der Moderator fragte den Vorsitzenden der CDU Armin Laschet, ob man nicht jetzt schon große Mengen des russischen Serums Sputnik, das kurz vor der Zulassung in Deutschland stehe, einkaufen sollte. Als ob es die schmerzlichen Erfahrungen nie gegeben hätte, verfiel Laschet in die alten Muster, riet abzuwarten und erst nach einer Zulassung „eventuell“ zu bestellen.

Bei dieser Vorgehensweise kann sich Deutschland mit Sicherheit beim „Einkaufen“ mal wieder hinten anstellen.

Mein Lehrmeister wäre wahnsinnig geworden …

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