Eigentore und Fallrückzieher

„Liverpool rudert zurück“

Was haben der Sportartikelhersteller Adidas und der englische Premier League Spitzenreiter FC Liverpool gemeinsam? Die einen stellen Fußballschuhe her und scheffeln hiermit Milliarden-Gewinne und fürdie anderen sind diese Gehwerkzeuge Voraussetzung und Mittel um ebenfalls exorbitante Gewinne zu erzielen.

Nun haben aber beide Wirtschaftsunter-nehmen ein klassisches Eigentor geschossen (sportlich gesprochen). Die einen weigerten sich die anfallenden Mietkosten vorerst zu bezahlen, obwohl sie im letzten Jahr phänomenale Gewinne erwirtschaft-etet hatten und die anderen wollten 80 Prozent der Spielergehälter vom Steuerzahler erstattet bekommen, obwohl im letzten Jahr ein Reingewinn von ca. 48 Millionen Euro zu Buche steht.

Dass sie Ihre unentschuldbaren und unüberlegten Entscheidungen postwendend revidiert haben, lag nicht an ihrer Einsicht und Vernunft, sondern an den vehementen Protesten der Konsumenten und Fans.

Jetzt sind Stimmen laut geworden, welche die Verantwortlichen für die spektakulären Fallrückzieher (schon wieder sportlich gesprochen) beglückwünschen. Das verhält sich so, als ob man jemanden in den Fluss stößt, ihn dann herauszieht und schließlich eine Lebensrettungs-Medaille erhält.

Wenn Adidas seine Entscheidung nicht rückgängig gemacht hätte, würde ich lieber in Socken joggen als mir das edle Schuhwerk des Konzerns zu kaufen.
Wenn Liverpool an seinem Beschluss festgehalten hätte und ich Fan wäre, würde ich von „The Kop“, der wohl berühmtesten Stehplatztribüne der Fußballwelt, aus vollem Hals singen „You can walk alone!“.

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