„Kinderarmut ist oft ein Dauerzustand“
Die Politiker werden nicht müde zu betonen, dass es uns im Vergleich zu anderen Ländern bedeutend besser gehe. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden, aber wie „besser“ auf „uns“ verteilt wird, ist immer noch von Ungleichheit und Ungerechtigkeit geprägt.
Dies bewies in diesen Tagen die renommierte Bertelsmann-Stiftung, die in einer Studie feststellte, dass jedes fünfte Kind länger als fünf Jahre in armen Verhältnissen lebe.
Es ist für eine führende und reiche Industrienation im wahrsten Sinne des Wortes ein „Armutszeugnis“, wenn Kinder in Armut aufwachsen müssen. Meiner Meinung nach beginnt Armut nicht nur dann, wenn Menschen Hunger und Durst erleiden, sondern wenn sie an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt werden, wenn man Schritt für Schritt nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen kann, wenn beispielsweise das Geld für die Klassenfahrt der Kinder nicht aufzubringen ist, wenn der Beitrag zum Sportverein fehlt usw.
Wer nicht rechtzeitig in die Jugend investiert, der wird später nicht wieder gutzumachende Missstände und Elend ernten.