In diesen Tagen ging ich in Gedanken die möglichen und unmöglichen (unmöglich sind sie eigentlich alle) Anwärter*innen auf das Bundeskanzleramt durch:
Markus Söder entwickelt sich immer mehr zu einem Chamäleon, das sich ohne Übergang in Sekundenbruchteilen von tiefschwarz in leuchtend grün verwandeln kann, ohne rot zu werden.
Armin Laschet, der gute-Laune-August aus dem Rheinland, der eher für eine Karriere als CDU-Kreisvorsitzender in einem Gasthaus-Hinterzimmer geeignet scheint.
Jens Spahn, der einen schwindelerregenden Absturz ohne Fallschirm und Gesichtsmaske von 100 auf 0 hinlegte. Er hat sich inzwischen so oft das Bein selbst gestellt, dass er Knoten in seinen Gehwerkzeugen hat.
Annegret Kramp-Karrenbauer: Sie fühlt sich auf der Karnevalsbühne im Saarland wohler als bei ihren Soldaten in den Kasernen. Hat sich inzwischen an ein „von-der-leyen-haftes Format“ rangerobbt – auch ohne eine ganze Division von Beratern.
Norbert Röttgen und Friedrich März, das Verlierer-Duo ist schon beim Bewerbungsmarathon die Puste ausgegangen und aus dem Rennen genommen worden.
Da wuchs ein bisher unvorstellbarer und verstörender Gedanke in mir, war nicht mehr zu verdrängen und schrie mich schließlich an: „Wäre es nicht besser, wenn Merkel mit all ihren Fehlern, die Du über ein Jahrzehnt lang beklagt hast, weiter regieren würde?!?“
Jetzt habe ich mir wahrscheinlich, wie Herr Spahn, selbst ein Bein gestellt!