„Die anderen jagen nicht die eigenen Leute“
Gerhard Schröder appellierte als Festredner anlässlich des 50. Gründungstags der nordrhein-westfälischen SPD-Landesgruppe im Bundestag an die Genossen, Sigmar Gabriel den Rücken zu stärken und unter-strich seine Aufforderung mit den Worten: „Das meine ich ernst.“
Bei dem Ex-Kanzler ist man für solche Hinweise sehr dankbar, zumal seine unfreiwillig humoristischen Äußerungen über den lupenreinen Demokraten Putin oder seinen „Wahlsieg“ bei der Bundestagswahl 2005 noch in bester bzw. schlechtester Erinnerung sind. Nimmt er „im Ernst“ an, dass sich die Basis der Partei vorbehaltlos hinter einen Kandidaten stellt, der nur noch verzweifelt überlegt, wie er einigermaßen ungeschoren aus dem Dilemma herauskommt,
für das schlechteste Bundestagswahlergebnis seiner Partei verantwortlich zu sein?
Mit seiner neusten Erkenntnis, dass sich die SPD wieder mehr für den kleinen Mann und die soziale Gerechtigkeit einzusetzen würde, hat Gabriel im Umkehrschluss zugegeben, dass man in den letzten Jahren in diesen Punkten, die für Sozialdemokraten Programm und Verpflichtung sein sollten, kläglich versagt hat.
Und das meine ich im Ernst.