Wunderbare Spiele?

„Die wunderbare Stadt nahm Abschied““

Man hatte schon fest damit gerechnet, dass die olympischen Spiele von Rio de Janeiro vom IOC zu den besten aller Zeiten erklärt würden. Diese Formulierung war bei den vergangenen Schlussfeiern stets ein fester Bestandteil – wie das Erlöschen der olympischen Flamme.

Aber selbst dem gewieften Taktiker Thomas Bach war dies des “Guten“ doch zu viel. Er rang sich zu der Formulierung durch, dass es wunderbare Spiele in der wunderbaren Stadt gewesen seien. Mit der Wahl des Adjektivs „wunderbar“ lag er ausnahmsweise richtig, denn man konnte sich über zahlreiche negative Aspekte nur wundern: Ein Großteil der Wettkämpfe fand in nur spärlich besetzten Stadien statt. Ein ranghohes Mitglied des IOC wurde wegen des Ver-dachts auf Schwarzhandel mit Tickets verhaftet . Schon während der Spiele überführte man Sportler des Dopings. Die russische Mannschaft wurde trotz nach-gewiesenen Staatsdopings nicht komplett von den Spielen ausgeschlossen. Brasilien stellte 4 Wochen vor Beginn der Spiele die Dopingkontrollen ein – ohne Konsequenzen.

Aber auch die Bewohner von Rio werden ihr „blaues Wunder“ erleben, nämlich dann wenn die olympischen Stadien leer stehen und verrotten, dafür aber Schulen und Krankenhäuser an allen Ecken und Enden weiterhin fehlen werden.

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