Betrogene Sieger


„Medaillenflut der Deutschen“

 

Alle (vier) Jahre wieder, beginnt die olympische Erbsenzählerei. Die sogenannten Medaillenspiegel halten Einzug in die Medien. Akribisch wird jedes einzelne Edelmetall gezählt und in der Länderwertung addiert. Nur weiß man zu diesem Zeitpunkt (noch) nicht, welche Medaille mit sauberen Mitteln errungen wurde.

Ich schlage deshalb vor, dass man nach der Olympiade jährlich sogenannte bereinigte Tabellen präsentieren sollte. In den Rubriken sind die Medaillen der des Dopings überführten Sportlerinnen und Sportler zu streichen und durch die sauberen „Nachrücker“ zu ersetzen. Sportler, die auf unfaire und verbotene Mittel verzichtet hatten und beispielsweise auf einem 4. Platz gelandet waren, werden durch die nachträgliche Disqualifikation der überführten Dopingsünder, gerechterweise, zu unverhofften Medaillengewinnern.

Trotzdem sind sie unwiderruflich benachteiligt, denn die Öffentlichkeit nimmt die nachträgliche Aufwertung kaum noch wahr. Kein spontaner Jubel, keine enthusiastischen Kommentare in den Medien, keine Interviews, keine Werbeverträge, kein begeisterter Empfang in der Heimat. Nur noch eine kleine Randnotiz in der großen Welt des Sports.


Wir leben im Zeitalter der betrogenen und vergessenen Sieger.

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