„Die Jugend läßt die private Altersversorung links liegen“
MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg und Finanzvorstand Reinhard Loose machten anlässlich der Bilanzpressekonferenz, die Weigerung junger Menschen, sich mit dem Thema der privaten Altersversorgung zu befassen, als Grund für die Gewinneinbußen aus.
Von einem „Verweigern“ kann beim überwiegenden Teil der Jugend keine Rede sein, denn in den meisten Fällen reicht ihr Einkommen gerade aus, um für einen geregelten Lebensunterhalt zu sorgen. Rücklagen für die Altersvorsorge sind oft nur mit großen Einschränkungen möglich. Selbst wenn die nötigen Mittel zu Verfügung stehen sollten, sind aber immer noch die Praktiken der Banken und Versicherungen inschlechter Erinnerung, als ganze Volkswirtschaften fast in den Abgrund gerissen wurden. Das Misstrauen gegenüber der Finanzwelt sitzt immer noch sehr tief.
Man denke nur exemplarisch an Carsten Maschmeyers Finanzvertriebsgesellschaft AWD, als zahlreiche Kunden auf dubiose Art und Weise immense Verluste erleiden mussten. Die Herren vom Vorstand der MLP machen es sich mit ihrer Ursachenforschung sehr leicht. Sie sollten zuerst die Fehler in der eigenen (Finanz)Welt suchen, bevor sie den jungen Menschen „Verweigerung“ nachsagen.