„Immer mehr Briten wollen Deutsche werden“
Als ich die Überschrift „Immer mehr Briten wollen Deutsche werden“ las, wurde mir ganz flau im Magen. Jetzt droht uns nach dem Brexit der Exit und eine neue Flüchtlingswelle sucht unser Land heim, war mein erster Gedanke. Dieses Mal aus dem Nord-westen mit Schlauchbooten über den Kanal.
Apokalyptische Bilder setzen sich in meinem Kopf fest: Seehofer fordert eine neue Obergrenze, nur nennt er sie jetzt „Upper Limit“. Erste Zeltstädte schießen wie Pilze aus dem Boden, in denen erschöpfte Angelsachsen mit Fish and Chips und lauwarmem Tee wieder zu Kräften gebracht werden. Auffanglager in Belgien und Holland hindern randalierende und betrunkene Fußballfans aus Großbritannien an der Einreise.
Doch ein paar Zeilen weiter überkam mich grenzenlose Erleichterung. Die Zahl der Briten, die sich einbürgern ließen, wuchs lediglich von 10 im Jahr 2015 auf die äußerst überschaubare Menge von 22 in 2016, dem Jahr der Brexit-Abstimmung.
Wenn hier von einer „Verdoppelung“ gesprochen wird, so ist dies ein klassisches Beispiel dafür, dass es sich auch bei einer mathematisch korrekten Aussage um eine Farce handeln kann.