Mehmet Scholl sorgte vor nicht allzu langer Zeit für Aufregung, als er der neuen Trainergeneration den Stempel „Laptop-Trainer“ aufdrückte. Meiner Meinung nach würde eher die Wortschöpfung „Pressing-Trainer“ passen. Begriffe wie „Verschieben“, „Räume eng machen“, „Pressen“ oder „Druck ausüben“ sind heutzutage an der Tages-ordnung. Eingebettet wird das ganze Konglomerat in Taktikformate, wie 3-4-3, 4-2-3-1 oder 4-3-3. Für Trainer mögen Spiele, die mit diesen Vorgaben ausgetragen werden, ein Hochgenuss sein, für den zahl-enden Zuschauer sind sie mehr Graus als Genuss.
Übrigens, als kleine Steppkes hatten wir auf der Neckarwiese auch schon „Pressing“ gespielt: Jeder stürzte sich mit Gebrüll auf den Ball, der in dem Gewühl und in dem Knäuel von Beinen fast nicht mehr zu sehen war. Wir wussten damals nur noch nicht, wie weit wir der Zeit voraus waren.