…und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Fast schon arrogant und sich selbst überschätzend ist der französische Staatspräsident Emmanuel Macron davon ausgegangen, dass die Wählerinnen und Wähler nur „aus Versehen“ oder Protest die Rechtspopulisten gewählt hatten. Nach dem Motto „so Kinder, jetzt habt ihr genug gespielt, kommt heim zu Papa“. Was Macron nicht versteht, ist die Tatsache, dass es sich bei den „Abtrünnigen“ nicht um temporäre Protestwähler, sondern Stammwähler des rechten Lagers handelt.
Klarer Wahlsieger der ersten Runde der Neuwahlen sind – wie vorhergesagt – der extrem rechte Rassemblement National (RN) und seine Verbündeten. Die von Macron angestrebte Korrektur des ursprünglichen Wahlergebnisses läuft somit unter dem Motto „Verschlimmbessern“.
Da hatte Olaf Scholz den besseren Spürsinn (oder die besseren Berater?), als er nach der desaströsen Niederlage der Ampelparteien, das Wort „Neuwahlen“ wie der Teufel das Weihwasser vermieden hatte.
Manchmal hat auch eine scholzsche Sprachlosigkeit seine Vorteile.
