„Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen“. Treffender hätte die Kölner Oberstaatsanwältin und Cum-Ex-Chefermittlerin Anne Brorhilker ihre Gründe zum Rücktritt nicht darlegen können.
In dem Zeitraum von 2006 bis 2011 ließ die Politik und Justiz teilweise aus Unfähigkeit, Unkenntnis und bewusstem Augenverschließen zu, dass der Staat und damit die Steuerzahler, um einen geschätzten zweistelligen Milliardenbetrag geprellt wurde. Ein Betrag, der gerade zur Zeit beim Stopfen der Haushaltslöcher dringend notwendig wäre.
Der NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) hatte durch „tiefgreifende Veränderungen“ in der Kölner Staatsanwaltschaft die Aufklärungsarbeit von Brorhilker erschwert. Er begründete seine Maßnahme damit, dass er die Staatsanwältin entlasten und das Verfahren beschleunigen wolle. Das einzige was wirklich beschleunigt wurde, war der Rücktritt der Chefermittlerin.
