Mit stolz geschwellter Brust haben die Protagonisten des Bildungstrend IQB 2022 verkündet, dass die Ergebnisse der Neuntklässler im Fach Englisch deutlich verbessert wurden. Was unerwähnt blieb ist die Tatsache, dass die Fortschritte hauptsächlich deshalb erfolgen, weil die Schülerinnen und Schüler englischsprachige Serien, wie beispielsweise Netflix, konsumieren und bei Computerspielen oder in den sozialen Netzwerken stundenlang Smartphone und PC in englischer Sprache nutzen.
Gleichzeitig reiben sich die Untersuchungsgremien verwundert die Augen, dass die Leistungen in dem Fach Deutsch signifikant schlechter wurden. Aber wenn die Jugend viel lieber Netflix-Serien, wie „Stranger Things“ oder „Squid Game“, verschlingt, als sich mit Goethes „Das Leiden des jungen Werther“ zu beschäftigen, dann sollte man sich in den Kultusministerien mal Gedanken machen, wie man das Fach Deutsch den Schülerinnen und Schülern interessanter und moderner „schmackhaft“ machen kann.
