RNZ Nr. 126 / 3. Juni 2023 / HINTERGRUND
„Stratege und Machtmensch mit fränkischem Akzent“
Am 3. Juni 2023 von der RNZ als Leserbrief veröffentlicht
Anlässlich des hundertsten Geburtstags von Henry Kissinger wird die Debatte über zumindest zweifelhafte Vergaben des Friedensnobelpreises durch das Nobel-Komitee neu entfacht. Die Wahl Kissingers gilt bis heute als die größte Fehlentscheidung, denn er war maßgeblich an der Verlängerung des Vietnam-Krieges (mit)verantwortlich. Aber die Liste der fragwürdigen Entscheidungen ist lang. Hier einige Beispiele:
Woodow Wilson, US-Präsident, Rassist, Verfechter der Sklaverei und Sympathisant des Ku Klux Klan,
PLO-Chef Jassir Arafat, Gründer einer Vereinigung, welche unzählige Terroranschläge verübte,
Barack Obama, US-Präsident, erhielt den Preis als „Vorschusslorbeer“ und konnte die Erwartungen nicht halten,
die UN, eine Völkervereinigung, bei der einzelne Staaten im UN-Sicherheitsrat Friedensprozesse blockieren können.
Die Liste ließe sich noch weiter fortführen und gibt zu der Überlegung Anlass, ob die Auswahl des vom norwegischen Parlament bestimmten fünfköpfigen Komitee stets sehr ausgewogen war.