Gerade jetzt zur Zeit der Corona-Pandemie zieht es die Menschen raus in die Natur. Felder und Wiesen erleben einen enormen Ansturm, aber von Rücksichtnahme ist wenig zu spüren. Auf den teilweise sehr engen Wald- und Feldwegen trifft man vermehrt auf Wandergruppen oder Paare, die scheinbar von einem Sicherheitsabstand entweder nichts gehört haben oder nichts hören wollen. Sie kommen nicht auf die Idee, den notwendigen Abstand einzuhalten oder hintereinander zu laufen, bis man aneinander vorbeigegangen ist.
Neulich bei einem Spaziergang auf dem Königstuhl begegneten meiner Frau und mir eine Gruppe junger Leute, die zu viert nebeneinander die ganze Breite des Weges einnahmen. Da sie keinen Millimeter zur Seite wichen, mussten meine Frau und ich in das Gehölz ausweichen. Als ich missbilligend den Kopf schüttelte, fuhr mich eine junge Frau an: „Dann sollten sie nicht hier herauf kommen!“.
Ein anderes Mal machte ich ein händchenhaltendes Pärchen, das sich partout nicht für eine Sekunde voneinander trennen wollte, auf ihre Rücksichtslosigkeit aufmerksam. Die lakonische Antwort lautete: „Laufen sie doch auf dem Acker!“.
Das sind nur zwei Beispiele der Unverschämtheiten, die wir leider fast täglich erleben müssen. Es sollte doch eine Selbstverständlich sein, in diesen schweren und gefährlichen Zeiten Rücksicht auf seine Mitmenschen zu nehmen.
Aber was ist schon heutzutage selbstverständlich?!?