((Auszug aus Beitrag in NTV online vom 30. Januar 2023))
Worum geht es bei der Aktienrente genau?
Es soll ein Fonds eingerichtet werden, den der Bund mit einem Grundkapital füllt. Die Renditen fließen der gesetzlichen Rentenversicherung zu. Mögliche Verluste würde der Bund ausgleichen.
Welche Fragen sind noch offen?
Aber es liegt kein Gesetzentwurf für die Einführung der Aktienrente vor. Unklar ist unter anderem, welche Vorgaben für die Anlagestrategie des Fonds gelten sollen, beispielsweise in Bezug auf Nachhaltigkeit oder soziale Aspekte. Umstritten ist innerhalb der Koalition außerdem, inwieweit künftig ein Teil der regulären Rentenbeiträge in den Fonds gesteckt werden könnte.
Welche Kritik gibt es?
SPD und Grüne blicken teils skeptisch auf das vor allem von der FDP vorangetriebene Vorhaben. Es wird befürchtet, dass selbst bei einer komfortablen finanziellen Ausstattung des Fonds der Effekt für die Stabilisierung des Rentensystems gering ausfällt. Der Grünen-Abgeordnete Frank Bsirske lehnt das „Spekulieren“ mit Rentenversicherungs-Beiträgen strikt ab und nennt dies „gefährlich“. Die Linke ist komplett gegen die Aktienrente und fordert stattdessen, dass alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rente einzahlen, also beispielsweise auch Selbstständige und Beamte.
Blogkommentar
Lindner handelt nicht nach dem Motto „Wir versaufen unserer Oma ihr klein Häuschen“, sondern „wir spekulieren und zocken mit dem Häuschen“.
Wenn es schief geht, zahlt die Gemeinschaft, also die Steuerzahler, die Zeche.

Grundsätzlich stehe ich einer Aufstockung der Rente durch Aktien positiv gegenüber, ohne mich da im Detail auszukennen. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass (breit gestreute) Aktien immer ein Plus gebracht haben. Ein Versuch wäre es wert, wenn es zusätzliches Geld ist und nicht eingezahlte Beiträge, die dann im schlimmsten Fall weg wären. Einen Skandal finde ich, dass die Deutsche Rentenversicherung während der Negativ-Zinsphase offenbar auch Strafzinsen für das vorhandene Kapital zahlen musste.