Zynisch und verlogen

Mehr als neun Monate nach dem Beginn des von ihm angezettelten Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin Mütter getöteter Soldaten zu einem (einseitigen) Gespräch eingeladen.

In dem vom staatlichen Fernsehen veröffentlichten Video ist zu sehen, wie er mit den Frauen entspannt und gönnerhaft plaudert und Teetässchen reicht.

An Zynismus und Gefühlskälte war seine Ansprache nicht zu überbieten: „In Russland gibt es jährlich etwa 30.000 Verkehrstote und ebenso viele Tote durch Alkohol. Wichtig ist, dass wir alle sterblich sind, dass wir in Gottes Hand sind und irgendwann aus dieser Welt scheiden“.

Diese teuflische und hinterhältige Inszenierung muss wie Hohn in den Ohren der trauernden, Witwen, Mütter, Geschwister und Freunde klingen, die zu dem schrecklichen Leid auch noch mit hohlen und verlogenen Phrasen überschüttet werden.

Um aber auch sicher zu gehen, dass es unter den Frauen nicht zu Widerreden kam und keine unangenehme Fragen gestellt wurden, sind nur dem Kreml nahe Organisationen eingeladen worden.

Was für ein erbärmliches, feiges und menschenunwürdiges Schauspiel!

Schreibe einen Kommentar