RNZ Nr. 257 / 7. November 2022 / POLITIK
„Frankfurter wählen Feldmann ab“
Der umstrittene Oberbürgermeister der Mainmetropole, Peter Feldmann, beging nicht nur politische und moralische, sondern auch sportliche Fouls. Denn wer dem Spielführer der Frankfurter Eintracht den seit Jahrzehnten ersehnten Europapokal aus den Händen reißt und ihn vor Eitelkeit und Arroganz strotzend auf dem Balkon des Römers der Menge zeigt, hat in den Augen der Adler-Anhänger ein fußballerisches Sakrileg begangen und einen klassischen Sturzflug mit Bruchlandung hingelegt. Scheinbar war Herrn Feldmann nicht bekannt, dass im Register des Vereines 115.000 Mitglieder eingetragen sind.
Insgesamt votierten 202.000 Frankfurter für die Abwahl und man kann davon ausgehen, dass die Eintracht-Mitglieder einen nicht unerheblichen Anteil am Zustandekommen des Ergebnisses hatten. Korruptionsvorwürfe, Verdacht auf Begünstigungen und Vorteilnahme im Amt führten dann des weiteren unweigerlich zu einer desaströsen Wahlschlappe.
Moral der Geschichte: Bei Korruption und ähnlichen Vergehen besteht für Politiker die Chance, mit einem „blauen Auge“ davon zu kommen, beim Verstoß gegen Fan-Regeln im Fußball, wird man dagegen gnadenlos „abgegrätscht“.
