Nach der Teilmobilmachung in Russland machen Politiker aus Koalition und Opposition sich für die erleichtere Aufnahme für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure in Deutschland stark.
Man vertritt den Standpunkt, dass der Mensch der sich als Soldat nicht am völkerrechtswidrigen und mörderischen Angriffskrieg Putins beteiligen möchte und deshalb aus Russland flieht, Asyl gewährt werden müsse.
Mit trumpschen Twittertempo fühlt sich der ukrainische (Noch-)Botschafter Andrij Melnyk bemüßigt mit folgender Botschaft in deutsche Angelegenheiten einzumischen: „Falscher Ansatz! Sorry. Junge Russen, die nicht in den Krieg ziehen wollen, müssen Putin und sein rassistisches Regime endlich stürzen, anstatt abzuhauen und im Westen Dolce Vita zu genießen“.
Ich bin mir sicher, dass sich der Herr Twitter-Botschafter im feinen Zwirn – wenn er denn die russische Staatsangehörigkeit hätte – bestimmt nicht der Gefahr aussetzen würde, Putin zu stürzen, um dann um Leib und Leben zu fürchten oder lebenslang sein Dasein in einem sibirisches Straflager zu fristen. Vom bequemen und gepolsterten Diplomatenstuhl aus kommen solche peinlichen und sarkastischen Zurechtweisungen eben sehr leicht über die Lippen.
Außerdem sollte er doch froh sein, dass sich die jungen Menschen den hinterlistigen Befehlen des Kremlchefs widersetzen und nicht gegen Melnyks Heimatland in den Krieg ziehen.
