RNZ Nr. 259 / 9. November 2021
Obama “Die Welt muss sich bewegen“
Es ist immer sehr leicht, anderen Menschen „ins Gewissen“ zu reden, wenn man selbst nicht (mehr) in der Verantwortung steht.
So bei der Weltklimakonferenz in Glasgow geschehen, als der ehemalige US-Präsident Barack Obama die Forderung aufstellte, dass sich die Welt „bewegen“ müsse.
Was hat er in seiner Amtszeit bewegt? Für seine Rede 2009 in Prag, in der er einschneidende Abrüstungspläne ankündigte, erhielt er den Friedensnobelpreis. Aber statt der avisierten Friedenspolitik erfolgte nur eine veränderte Form der militärischen Einsätze. Sein angeblicher Rückzug war das Produkt von finanziellen Schwierigkeiten. Es sanken lediglich die Kosten, doch die Kriegsführung des Präsidenten war nicht weniger grausam als die seines Vorgängers.
Man denke nur an den Militäreinsatz in Libyen, an die Perfektionierung des Drohnenkrieges, an die Aufrechterhaltung des umstrittenen Gefangenenlagers in Guantanamo usw.
Im Bereich der Klima- und Energiepolitik konnte Obama weder innenpolitisch noch auf der internationalen Bühne Akzente setzen.
Obama sollte besser „vor der eigenen Tür kehren“ als oberlehrerhaft Reden mit erhobenem Zeigefinger zu halten.