Die Iden des Merz

Die Iden des Merz fanden in Berlin, anders als im alten Rom, schon Ende Januar statt. Der Unions-Kanzlerkandidat, vorgeheizt von der CSU sowie angestachelt von einer am Strohhalm zappelnden FDP, ist als Phönix aus der Berliner Trümmerlandschaft gestartet. Aber als Asche-Eimer scheppernd gelandet. Die Abrissbirne der eigenen Brandmauer gegenüber rechts hat den Tabubruch riskiert – und verloren.

Ihm fehlte einfach die Erfahrung, dass die SPD mit Scholz zwar vieles nicht kann – aber Wahlkampf schon. An ihrer moralischen „Willybrandtmauer“, die dezent an das ferne Nein zum Ermächtigungsgesetz von 33 erinnern sollte, hat Merz womöglich seinen letzten „Versuch“ verzockt. Die neuen Faschos machten den Bundestag zur Juxbude. Und sogar Bundesmutti a.B. (als Buchschreiberin) konnte ihre alte Rache kalt genießen.

Manfred Fritz

Manfred Fritz, ehemaliger Chefredakteur der RNZ und langjähriger Verfasser der ECKE

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