Transitland Deutschland

Entlang deutscher Autobahnen fehlen inzwischen 40.000 Parkplätze für Lastwagen – die Folge sind oft überfüllte Rastanlagen. Stellplatzmangel, daraus resultierend LKW-Parksuchverkehr und einzuhaltende Ruhezeiten sind ein großes Problem. Gerade auch für PKW-Fahrer, wenn Ein- und Ausfahrten nachts oft mit Lkw zugestellt sind. 26.000 Personen waren 2021 in einen Unfall auf der Autobahn involviert, verunglückten oder wurden verletzt.

In den kommenden Jahren sollen nun zusätzliche Lkw-Stellplätze entstehen, an Autohöfen oder in Gewerbegebieten. Das Bundesverkehrsministerium hat dazu eine neue Förderrichtlinie veröffentlicht. Bis 2024 werden 90 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Ministerium hatte das Programm schon Ende 2020 angekündigt.

Durch den Eintritt der Länder aus dem Osten Europas in die EU hat sich das Aufkommen des LKW-Verkehrs enorm erhöht. Deutschland, in der Mitte Europas liegend , wurde immer mehr zum europäischen Transitland.

Diese Umstände wurden vom Bundesverkehrsministerium weder beachtet, noch wurden Initiativen ergriffen die oft lebensgefährlichen Missstände zu beheben. Stattdessen hatten die CSU-Verkehrsminister in der letzten Legislaturperiode Geld und Energie in ihrer von Anfang an zum Scheitern verurteilten Maut-Politik vergeudet. Ihnen wurde zwar folgerichtig bei der Bundestagswahl vom Volk die Rechnung präsentiert, aber bis auf Ankündigungen hat sich beim derzeitigen Ministerium auch noch nicht viel geändert. Bei den nächsten schweren Auffahrunfällen auf den Zufahrten zu den Parkplätzen wird dann die Politik wieder bestürzt sein und Besserung versprechen.

Stattdessen empfehle ich den Verantwortlichen mal mit ihren Staatskarossen durch die Niederlande zu fahren. Ihnen würden die Augen übergehen, wie entspannt die LKW-Fahrer sich auf einladenden und nicht überfüllten Parkplätzen einen Parkplatz finden.

Tägliches Bild auf Deutschlands Autobahn-Parkplätzen

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