Quengelware

Als ich neulich mal wieder in der Schlange an der Kasse eines Discounters mir die Beine in den Bauch gestanden hatte, ging ich meinem Lieblingsspiel in der nervigen Wartehaltung nach: Ich tippe nämlich mit mir selbst, welche Eltern genervt und gestresst Ihren leise bettelnden oder zornig schreienden kleinen Lieblingen nachgeben, sich noch einen „Nachschlag“ direkt vor der Kasse abzuholen. Ich setzte generell destruktiv auf die „Niederlagen“ der Eltern im psychologischen Kampf der Generationen. Erwartungsgemäß hat der negative Teil meiner Seele im Laufe der Zeit einen klaren Vorsprung vor der optimistischen Teil herausgearbeitet.

Im Jargon der Werbestrategen werden die raffiniert auf Augenhöhe der Kinder aufgebauten verheißungsvollen süßen Köstlichkeiten als „Quengelware“ bezeichnet, da Eltern oft genervt in der Warteschlange dem Gequengel ihrer Sprösslinge nachgeben, um kein Aufsehen zu erregen.

Im Interesse der Gesundheit der Kinder und dem Nervengerüst der „Schlangensteher“ wünschte ich mir, dass ich öfter mit meinen Wetten schief legen würde.

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