Anschaulicher hätte man die unterschiedlichen Charaktere von zwei Fußball-Spitzenprofis nicht darstellen können als in zwei nebeneinander stehenden Berichten im Sportteil der RNZ.
Auf der einen Seite Marc-André ter Stegen, der sich jahrelang als tadelloser und fairer Sportsmann erwies und ohne den „Stinkstiefel“ zu markieren, die Rolle des Torhüters 1b annahm. Gerade nach der Nichtberücksichtigung, trotz der nicht gerade überzeugenden Leistungen von Manuel Neuer bei der WM in Katar und dessen folgenschweren Skiausflugs, hätte er allen Grund gehabt, sauer zu sein. Man kann nur den Hut ziehen und ihm wünschen, dass er von Verletzungen verschont bleibt und in der Nationalelf genauso souverän aufspielt, wie beim FC Barcelona, wo er schon seit vielen Jahren mit Weltklasseleistungen das Tor hütet.
Auf der anderen Seite als „Gegenprogramm“ der Jungprofi Karim Adeyemi, der die beleidigte Leberwurst spielte und auf die Mitwirkung bei der U21 verzichtete, weil Bundestrainer Julian Nagelsmann ihn nicht für die A-Nationalmannschaft nominierte. Er hat zwar inzwischen seinen Fehler eingesehen und die DFB-Gewaltigen haben ihm dank ihrer Altersmilde großzügig verziehen, aber es hätte ihm gewiss nicht geschadet, wenn er sich an der tadellosen Haltung von ter Stegen ein Beispiel genommen hätte.

