Beispiel nehmen

Ein alter Baumstumpf dümpelt Jahrzehnte im Wald vor sich hin. Nach und nach werden seine kläglichen Überreste zum Leben erweckt und die marode Rinde erneuert sich wie durch ein Wunder. Was war geschehen? Mit Hilfe von Wurzeln der Nachbarbäume bekam er „Lebenshilfe“ durch lebenswichtige Nährstoffe. Ein Akt der Freundschaft und Empathie. Ein ähnliches Phänomen kann man in unseren Buchenwäldern täglich beobachten: Die gesunden unterstützen die schwächeren Bäume durch ein weit gespanntes Wurzel- und Pilzgeflecht, denn sie wissen ganz genau, dass nur ein gesunder Wald die Gesamtheit der Bäume vor Stürmen und Krankheiten schützen kann.

Diesen Beispielen aus der Natur sollten die Menschen nacheifern. Der Club of Rome forderte deshalb in seiner neuesten Resolution die Starken und Reichen dieser Welt auf, die Schwachen und Bedürftigen zu unterstützen. Was den Bäumen mit dem Schutz des Einzelnen und damit der Gesamtheit so vorbildlich gelingt, müsste doch auch der Menschheit glücken. Oder sind Bäume die besseren Menschen?!?

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