Land unter in Neckargemünd

Seit Samstagmorgen 07:00 Uhr ist die Feuerwehr Neckargemünd im Stadtgebiet durchgehend im Einsatz. Im Laufe des Vormittags wurde die Bevölkerung zunächst mittels Lautsprecherdurchsagen über die anstehende Lage informiert und gewarnt. Zeitgleich wurden gemeinsam mit dem Ordnungsamt der Stadt erste Bereiche wie der Neckarlauer, der Lohplatz oder Teile der Mühlgasse, ebenso wie verschiedene Tiefgaragen geräumt und abgesperrt. Am Samstagnachmittag wurde damit begonnen, vorbereitete Paletten mit Sandsäcken auszuliefern und in den gefährdeten Bereichen bei der Absicherung zu unterstützen. In der Rainbach baute das Technische Hilfswerk aus Neckargemünd mittels Einsatzgerüstsystem einen Behelfssteg auf, sodass die entsprechenden Wohngebäude trotz Überschwemmung erreichbar bleiben.

Über den gesamten Tag ebenso wie über die gesamte Nacht hinweg wurde die Lage beobachtet und regelmäßig neu bewertet.

In der Nacht auf Sonntag stieg der Pegel weiter an und überflutete die Rainbach, den Campingplatz und den Parkplatz unter der Friedensbrücke. Im Laufe des Sonntagvormittags wurden außerdem Teile des Lohplatzes und der Mühlgasse überflutet. Aufgrund der Prognosen und der weiter steigenden Pegel wurden beim THW in Kleingemünd mit Hilfe von weiteren Abteilungen der Feuerwehr Neckargemünd und umliegenden Feuerwehren etliche Tonnen Sand in Sandsäcke verpackt. Dort verpflegt das DRK Neckargemünd-Wiesenbach außerdem alle Einsatzkräfte, die seit Samstag im Einsatz sind und abwechselnd abgelöst werden. Das DLRG Neckargemünd ist in der Altstadt mit Booten und Strömungsrettern im Einsatz und sichert die überfluteten Bereiche ab.

Am Montagvormittag erreichte der Pegel in Neckargemünd zunächst seinen temporären Höchststand. Am Referenzpunkt in Gundelsheim beträgt dieser knapp acht Meter und spiegelt damit ein zehnjähriges Hochwasser wider. Der Wasserstand beträgt dort normalerweise etwas mehr als zwei Meter. Auch wenn im Laufe des Dienstags mit einem Rückgang des Wassers zu rechnen ist, ist die Lage und die Gefahr noch nicht vorüber. Unzählige Keller und Tiefgaragen sind vollgelaufen, Straßen und Parkplätze weiterhin überflutet und die Strömung im Neckar weiterhin extrem stark und gefährlich.

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