Jetzt schlägt es Dreizehn! Die EU und die USA haben nach dem Tod des Regimekritikers Alexej Nawalny die 13. Sanktionspaket verabschiedet. Aber die russische Wirtschaft kümmert das ebenso wenig, wie die Eiche, an der sich die berühmte Wildsau den Rücken reibt.
Großspurig sprachen westliche Politiker und Politikerinnen von einem baldigen Ruin und Niedergang der russischen Volkswirtschaft. Die Maßnahmen beinhalten Einfuhr- und Ausfuhrverbote für etliche Waren, eingefrorene Vermögen in Milliardenhöhe, Einreiseverbote für Tausende Einzelpersonen, Strafmaßnahmen gegen Banken, Finanzinstitute und Unternehmen. Längst ist Russland das am meisten sanktionierte Land der Welt.
Nach einem anfänglichen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2022 legte es im darauffolgenden Jahr wieder zu, nach russischen Angaben um 3,5 Prozent. Für 2024 prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) ein erneutes Wachstum von 2,6 Prozent. Dagegen schrumpfte die deutsche Wirtschaft zuletzt um 0,3 Prozent; für das aktuelle Jahr fallen die Prognosen ähnlich aus. Dumm gelaufen!
Die Auswirkungen der Sanktionen werden immer weniger spürbar, zumal die Russen beim Einkauf auf chinesische oder indische Produkte zurückgreifent und kreative Wege finden, die „Wunderwaffe Sanktionen“ auszutricksen.
Für die größtenteils arme Bevölkerung wirken sich die Maßnahmen eher unwesentlich aus. Wohl der einzige Fall, wo man froh ist, wenn man in ärmlichen Verhältnissen lebt, denn es kann nicht viel schlimmer werden. Da hilft eine gehörige und vielfach erprobte Prise Fatalismus – davon hat das leidgeprüfte russische Volk zur Genüge.
