Was war das für ein Kasperletheater auf höchst peinlichem Niveau beim EU-Gipfel in Brüssel! Es war war wirklich ein Gipfel, jedoch einer, der an Unerträglichkeiten, Fremdschämen und Fehleinschätzungen nicht zu überbieten war.
Aber die Kette der politischen Eigentore begann bereits am 1. November 1993 in Maastricht bei dem Zusammenschluss der 27 europäischen Staaten zur Gemeinschaft der EU. Hier trat man mit voller Kraft ins eigene Tor, indem man beschloss, dass bei der Abstimmung von wichtigen Fragen Einstimmigkeit erzielt werden müsse. Eine Zweidrittel-Mehrheit wäre mit Abstand die flexiblere und auch demokratische Lösung gewesen. So aber lachen sich die erpresserischen Orbans der Welt ins Fäustchen und halten den Rest der Mannschaft zum Narren.
Der ungarische Regierungschef erpresst nicht nur die EU wegen der Finanzhilfe für die Ukraine, nein er will auch noch das zu Recht eingefrorene Geld Euro für Euro wieder in seiner Kasse klingeln sehen.
Nun kommt aber unser ach so listenreicher, versierter und cleverere Haushaltsexperte Olaf Scholz, seines Zeichens – zumindest auf dem Papier – Bundeskanzler unser Republik, ins lächerliche Spiel. Mit der Schläue eine gewieften Fischhändlers im Hamburger Hafen, bittet er den Magyaren-Führer mal kurz vor die Tür zu treten und schwuppdiwupp wurde ohne den „vor-die Tür-Treter“ Orban abgestimmt. Scholz ließ sich als moderner Odysseus der europäischen Geschichte feiern. Ohne vor lauter Grinsen zu merken, dass Orban bei den nächsten noch viel brisanteren Entscheidungen wieder „zur Tür eintreten wird/darf“.
Vielleicht erteilt dann Scholz folgenden Rat an Orban:“ Hör mal zu, Viktor, mach doch einfach ‚den Scholz, und vergiss alle Verhandlungen und Gespräche. Mit dieser Methode kann man sogar Kanzler werden!“
