RNZ Nr. 269 / 21. November 2023 / RHEIN-NECKAR-KREIS
„Ermittlungen gegen Coronatest-Betrüger“
Am 24. November von RNZ / Regional nicht als Leserbrief veröffentlicht
Die Kriminalpolizei- Direktion Heidelberg ermittelt aktuell gegen ein Ehepaar, das durch gefälschte Abrechnungen bei einer Corona-Teststation einen Betrag in Höhe von 400.000 Euro ergaunert hatte. In einer damaligen Notsituation, in der die Behörden zum Wohl der Bevölkerung so unbürokratisch wie möglich helfen wollten, wurde das System schamlos ausgenutzt.
Zitat von Dr. Jürgen Zastrow, Vorsitzender der kassenärztlichen Vereinigung Köln: „Das ist so, als greife man einem bewusstlosen Mann in die Hosentasche, um sein Portemonnaie zu stehlen.“
Bei allem Verständnis für die allgemeine Notlage und dem Zwang zum schnellen Handeln, besteht die ganze Wahrheit auch darin, dass man es den Kriminellen allzu leicht gemacht hatte. Im Nachhinein machte es manchen Richter fassungslos, wie einfach es war, nicht existierende Corona-Testzentren anzumelden und das Geld bei der KV in Rechnung zu stellen. Diese überwies dann ohne weitere Rückfragen die oft horrenden Beträge.
Wenn aber Otto Normalverbraucher und Lieschen Müller bei einer Notsituation einen Antrag auf finanzielle Unterstützung stellen, werden sie mit einer Flut von Formularen erstickt, sodass sie vor Wut und Unverständnis resignieren.
