Der neue Habeck?

Meine Tochter schickte mir gestern Abend ein WhatsApp mit der Frage „Hast Du das Video mit Habeck gesehen?“. Meine Antwort lautete lapidar: „Was für ein Video?“, worauf meine Tochter pragmatisch veranlagt wie sie nun mal ist (im Gegensatz zu ihrem Vater), mir kommentarlos das geheimnisvolle Video schickte. Als ich Unwissender mich gegen Mitternacht in das Video vertiefte, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich ertappte mich bei dem Gedanken, dass die KI ihr Spielchen mit uns treibt und Habeck gar nicht Habeck ist.

Habeck, von dem ich bisher rhetorisch und strategisch nicht viel hielt und dem ich jegliche Fachkompetenz absprach, sowohl als Wirtschaftsminister als auch Vizekanzler, hielt eine bemerkenswerte Rede, in der er Klartext gegen Antisemitismus und Rassismus sprach.

Das Video erinnerte im Stil an die Ansprache eines Regierungs- oder Staatsoberhauptes. So wie Habeck in dieser Videosequenz auftrat, wünschte ich mir einen Bundeskanzler Olaf Scholz.

Habeck wandte sich in seiner Rede gegen Antisemitismus jeder Art – er nahm nacheinander Muslime, Deutsche und mit der „politischen Linken“ auch eine traditionelle Wählerschicht der Grünen in die Pflicht. Er geißelte den furchtbaren Terror der Hama, vergaß aber nicht auf das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat hinzuweisen. Auch das Problem der mehr als fragwürdigen Siedlungspolitik Israels wurde nicht unter den Tisch gekehrt.

Respekt und hohe Anerkennung Herr Habeck.
Ich hoffe für ihn und für uns, dass diese außergewöhnliche Rede keine Alltagsfliege war, sondern hoffentlich dem zukünftigen Niveau der Ampelregierung entspricht.

War er das wirklich?

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