Rund die Hälfte aller Asylanträge aus Südosteuropa sind sogenannte Folgeanträge. Sie werden von Menschen gestellt, die teils bis zu acht Mal (!!!) ein- und wieder ausreisen.
Bei manchen Nachnamen wissen die Sachbearbeiter im Berliner Ankunftszentrum für Flüchtlinge schon genau, wie es laufen wird: keine Chance auf Anerkennung als Asylbewerber, Monate lang Sozialleistungen, Ablehnung des Bescheides, Ausreise, Stellen eines Folge-Antrags, im nächsten Jahr dasselbe, Jahre in Deutschland. So erzählen es Mitarbeiter aus verschiedenen Bundesländern dem Tagesspiegel. In Sicherheitskreisen wird das bestätigt.
Selbst die beschleunigten Verfahren beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) dauern im Schnitt länger als drei Monate und binden so Kapazitäten der Mitarbeiter. Meist im Frühjahr reisen die Migranten dann mit Geld im Gepäck zurück in die Heimat, den Winter verbringen sie dann wieder in Deutschland. „Manch einer hat hier schon sieben oder acht Anträge gestellt“, sagt eine Mitarbeiterin aus Berlin.
Nun liegen Zahlen des BAMF zu den Asylfolgeanträgen bis Ende September 2023 vor. Sie zeigen erstmals die Größenordnung des Phänomens. Die Hälfte aller Asyl-Verfahren von Menschen aus Herkunftsländern mit einer Anerkennungsquote von unter einem Prozent besteht demnach aus Folgeanträgen.
Wie will man das der alleinerziehenden Mutter erklären, deren 14-jährige Tochter nach der Schule Prospekte austrägt, um sich die langersehnte Gitarre zu kaufen, da in dem kleinen Haushalt das Geld an allen Ecken und Enden fehlt? Wie will man ihr erklären, dass ihr nun von den Behörden der Kaufpreis der Gitarre von ihrer kargen Unterstützung abgezogen wird?
Braucht man sich bei so einer gedankenlosen Ungerechtigkeit, ja Dummheit und Empathieunfähigkeit wundern, dass sich viele Mitmenschen den falschen politischen Strömungen und Richtungen zuwenden? Wenn korrupte Banken mit Steuergeldern gerettet werden und bayrische Politikerinnen selbst bei den schlimmsten Pandemien Millionen durch Steuerhinterzug „verdienen“?!?
