RNZ Nr. 177 / 3. August 2023 / SÜDWEST
„Flapsiger Werbespruch sorgt für Wirbel“
Wurde von RNZ nicht als Leserbrief veröffentlicht
Wenn Behörden und Politiker versuchen seriös und informativ zu wirken, sind sie zuweilen unfreiwillig komisch. Wenn sie dann aber wirklich komisch und humorvoll sein wollen, vergeht uns „Normalsterblichen“ das Lachen.
Dies bewies in diesen Tagen wieder ausdrucksvoll das baden-württembergische Kultusministerium mit dem Plakat am Stuttgarter Flughafen, mit dem für den Eintritt in den Lehrerberuf geworben werden soll: „Gelandet und keinen Bock auf Arbeit morgen? – Hurraaa! Mach was dir Spaß macht und werde Lehrer*in“. Eine „würdige“ Fortsetzung der „The Länd“-Kampagne, was Niveaulosigkeit und verunglückte Flapsigkeit betrifft. Die Behörde will werben, aber schürt unterschwellig alte Vorurteile. Die Lehrerschaft bemängelt mit Recht, dass durch solche Parolen der Politik ein Eindruck entstehe, dass der Beruf nur wegen der vielen Ferien gewählt worden wäre. Da schließen aber viele Politikerinnen und Politiker von sich auf andere.
Die einzigen Gruppen, welche von diesen Aktionen profitieren, sind die teuer bezahlten Werbeagenturen und Beraterfirmen.
