Kinderspiel

Nachdem Fußballsuperstar Cristiano Ronaldo bei einer Pressekonferenz anlässlich der Fußballeuropameisterschaft zwei Colaflaschen vom Podium entfernte und durch ein Glas Wasser ersetzte hatte, verringerte sich der Aktienkurs von Coca-Cola um 1,6 Prozent . Für einen relativ einfach gestrickten Menschen – wie mich – erscheint das kein exorbitanter Verlust zu sein, aber in der Börsenrealität sank der Marktwert des Zuckergetränkeherstellers und Fußballsponsors durch einen einzigen Handgriff um vier Milliarden US-Dollar (!!!) auf 238 Milliarden. Besser kann man die Mixtur aus Börsenhysterie und Manipulation auf den großen Märkten der Welt nicht beschreiben.

Wenn Herr Ronaldo statt eines Wasserglases, beispielsweise eine Dose des sogenannten Energie-Getränks „Red Bull“ in die Höhe gereckt hätte, wären in Sekundenbruchteilen die Kurse des Brausekonzerns in den Orbit des Börsenhimmels katapultiert worden. Mit einer Handbewegung Milliarden bewegen zu können, das hätten früher Heerscharen von Werbeexperten noch nicht einmal in kühnsten Träumen zu hoffen gewagt und manch ein Konzernchef dafür, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken, seine Seele verkauft.

Manipulationen in jede Richtung sind heute beim weltweiten Monopoly ein Kinderspiel.

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