Für den bayrischen CSU-Chef Markus Söder war der Politische Aschermittwoch der erste große Stimmungs- und Akzeptanztest vor den Landtagswahlen im Oktober dieses Jahres.
In gewohnter und zugleich gewöhnlicher Manier schlug er in seiner Tirade zielsicher sowohl unterhalb als auch knapp oberhalb der Gürtellinie des politischen Gegners zu. Wenn Herr Söder sich wirklich mal mit großer karnevalistischer Politik-Satire befassen möchte, so sei ihm geraten, sich die TV-Aufzeichnungen der Meenzer-Fassenacht mit Jürgen Dietz als „Der Bote vom Bundestag“, Dieter Brandt als „Till“ sowie Willi Scheu als „Bajazz mit der Laterne“ anzuschauen. Da hätte er Anschauungsunterricht für pointiertes und gepflegtes politisches Kabarett, welches man eigentlich von einem Ministerpräsidenten erwarten dürfte.
Aber diese Art von Aschermittwoch würde von seinen Anhängern im wahrsten Sinn des Wortes erst gar nicht verstanden werden. Da bleibt Söder lieber auf der sicheren Seite, nämlich auf dem sich bestens bewährten politischen Layla-Niveau.
