Solange man sich die Hände schüttelt und miteinander spricht, wenn auch zumeist kontrovers, solange schießt man nicht aufeinander. Diesen kleinen Hauch von Optimismus verspürte man bei dem Treffen der mächtigsten Männer der Welt, Joe Biden und Xi-Jinping, auf Bali.
Aber das zarte Pflänzchen Hoffnung ist zerbrechlich und es besteht die Gefahr, dass es beim kleinsten Windstoß entwurzelt wird.
Denn die Führung in Peking betrachtet Taiwan als Teil der Volksrepublik China und das erklärte Ziel besteht darin, die demokratisch regierte Insel an das chinesische Staatsgebiet anzuschließen – wenn nötig auch mit militärischen Mitteln. Im betreffenden Fall hat Präsident Biden die Entsendung von US-Kampfeinheiten angekündigt. Dies würde unweigerlich eine atomare Apokalypse biblischen Ausmaßes heraufbeschwören.
Deshalb ist es im wahrsten Sinn des Wortes „lebensnotwendig“, dass die beiden mächtigsten Männer der Welt einen Weg zur Deeskalation oder zumindest einen Kompromiss auf dem kleinsten politischen Nenner finden. Ansonsten erscheint der Krieg in der Ukraine im Vergleich wirklich nur als eine militärische Sonderoperation, wie es Putin zynisch und menschenverachtend auszudrücken pflegt.
