Nichts damit zu tun?

Wem ist dieses Phänomen nicht schon mal in seinem Berufsleben begegnet: Kolleginnen und Kollegen sprühen nicht gerade vor Arbeitslust, weichen gekonnt Stress und schwieriger Aufgabenstellung aus. Da sie zwangsläufig auch wenig Fehler begehen können, werden sie auch noch von ihren Vorgesetzten gelobt.

Ähnlich verhält es sich mit der Politik Deutschlands in den vergangenen Jahre. Die Justiz, der IT-Bereich das Schul- und Gesundheitswesen wurden durch nicht nachzuvollziehende Sparmaßnahmen derart geschwächt, dass viele Behörden die teilweise lebensnotwendigen Beiträge nicht mehr im vollen Umfang erledigen können. Mit Putin wurde eine gefährliche Abhängigkeit beim Gaseinkauf eingegangen, obwohl man sich seiner Unberechenbarkeit wohl bewusst war. Außerdem würde kein verantwortungsvoll handelnder Geschäftsmann über 50 Prozent eines Gesamtvolumens bei ein und der selben Stelle einkaufen. Wurde aber Jahre lang von der Bundesregierung munter mit dem Putin-Land praktiziert! Durch Umweltkrisen, Corona-Pandemien, Ukraine-Konflikt usw. sind aber die ganzen Missstände erst richtig ans Tageslicht getreten.

Wenn von Versäumnissen die Rede ist, dann wird immer allgemein vom Staat gesprochen, der die Verantwortung tragen würde. Von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel kein Sterbenswörtchen. Es ist so, als ob manche Union-Politiker und Teile der Medien Merkel und Staat fein säuberlich voneinander trennen, als ob das eine mit dem anderen nichts zu tun habe. Ich dachte immer, dass diejenige Person, die das Kanzleramt inne hat, auch die Richtlinien der Politik bestimmt und damit auch die Verantwortung trägt.

Zu diesem leidigen Thema passt auch das Ergebnis einer Umfrage vor einigen Jahren: 70 Prozent der Befragten waren mit der Leistung der Bundesregierung nicht einverstanden, aber ebenfalls 70 Prozent waren mit der Arbeit von Frau Merkel sehr zufrieden (siehe erster Absatz dieses Beitrages!).

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