Lehrermangel ist an den Schulen in Baden-Württemberg zunehmend ein Problem. Die Personalsituation ist zum Teil so schlecht, dass es im Krankheitsfall keinen Ersatz gibt. Grundschulen helfen sich, indem sie Klassen zusammenlegen.
Bis im Jahr 2030 fehlen in Baden-Württemberg mehr als 10.000 Lehrkräfte. Zum Start des neuen Schuljahres vor drei Wochen waren 890 von 6.000 offenen Stellen an den Schulen im Land nicht besetzt. Anfang September einigte sich die Landesregierung auf 500 neue Stellen für Lehrkräfte im Doppelhaushalt 2023/2024.
Der Lehrermangel wird sich wegen der Pensionswelle, die 2025 auf ihrem Scheitel ist, noch verschärfen. Die Zahl der Studienabgänger kann nicht ausreichen, um diese Lücke aufzufüllen.
Blogkommentar
Das konnte man wahrlich nicht absehen, dass urplötzlich – ohne jede Vorwarnung – sich Lehrkräfte einfach so in den Ruhestand begeben. Um dies vorherzusagen, hätte man sich ja die Geburtsdaten und die derzeitige Anzahl der Lehrerschaft vor Augen halten müssen. Kann man das von einer grünen Landesregierung, die sich hauptsächlich mit Gender-Problemen, kostspieligen und sinnfreien „The-Länd-Aktionen“, Vergleichen mit Waschlappen und Duschvorgängen sowie Selbstverwirklichungs-Szenarien beschäftigt, erwarten? Anstatt die Grundschullehrer und -lehrerinnen für ihren von Pandemien, Flüchtlingskinder aus der Ukraine und Personalmangel geprägten Einsatz zu loben, kritisiert der grüne „Landesvater“ Winfried Kretschmann die angeblich fehlende Qualität an den Grundschulen und ist „tief beunruhigt“ über die schlechten Leistungen. Da er einst das Lehramt für Biologie, Chemie und Ethik innehatte, kann man von ihm wahrlich nicht verlangen, sich auch noch um die Anzahl der Ruheständler zu kümmern. Er war ja schließlich kein Mathematik- und Statistikpauker.
Den traurigen Höhepunkt seiner exklusiven Gedankengänge stellt dann seine Warnung dar, man möge nicht immer nach mehr Lehrkräften rufen, das sei immer „die selbe Leier“ und „die ollen Kamellen“ hätten mit dem Problem nichts zu tun, denn es gehe nicht um die Anzahl der Lehrer und Lehrerinnen, sondern um die Qualität des Unterrichtes. Wer solche gravierende und erschreckende Wahrnehmungs-Defizite aufweist, sollte sich ernsthaft überlegen, ob er dem hohen Amt und der Verkörperung des gütigen und allwissenden „Landesvater“ gerecht wird …und sich in den Ruhestand begeben.
Wäre er heute noch Lehrer, würde er als einer der Ersten mit Megaphon und Spruchbändern bewaffnet, protestierend die Straßen Stuttgart bewölken, um gegen die Missstände zu protestieren.
Wie sich doch die Blickwinkel beim Besteigen der politischen Karriereleiter drastisch ändern.
