RNZ Nr. 241 / 18. Oktober 2022 / SPORT
„Videoassistent als X-Faktor“
Immer wieder wird von Fans und Medien beklagt, dass durch das Eingreifen des VAR (Video Assistant Referee) Spontanität und Emotionalität verloren gegangen seien.
Aber nehmen wir einmal das Spiel der TSG Hoffenheim vs. Schalke 04 als Gegenbeispiel. Ohne den VAR wären die beiden berechtigten Elfmeter nicht verhängt worden. Meiner Meinung nach ist das Spielgeschehen durch den VAR bedeutend gerechter geworden. Die gleichen Menschen, die sich stets über die Einmischung des „Kölner Keller“ aufregen, würden zusammen mit den Medien und unzähligen Stammtischrunden Zeter und Mordio schreien, wenn – ohne VAR – im Nachhinein die Fehler der Schiedsrichter in zahllosen Nachbetrachtungen und Zeitlupenaufnahmen aufgedeckt und genüsslich breitgetreten würden.
Man muss zwischen einem Mehr an Gerechtigkeit oder ungetrübten Torjubel und nicht geahndeten Vergehen entscheiden.
Wenn mich auch das „endlose“ Warten nach einem erzielten Tor nervt, bin ich ganz klar für die gewonnene Gerechtigkeit – wie im realen Leben. Wie sagt der Volksmund so einprägsam wie schonungslos: „Man stirbt nur einen Tod“.
