RNZ Nr.186 / 8. August 2022 / HINTERGRUND
Kommentar „Glaubwürdigkeit“ von Gernot Heller
Bei allem Verständnis für Präsident Selenskyy, sein Land gegen die Aggressionen Russlands zu verteidigen, habe ich das Gefühl, dass manchmal weniger mehr wäre – weniger fordern und poltern.
Oft frage ich mich, ob der ukrainische Präsident seine Statements abgibt oder der Komiker und Schauspieler, der einst in einer TV-Serie das Staatsoberhaupt der Ukraine mimte. Man wird unwillkürlich auch an den Ex-US-Präsidenten Donald Trump erinnert, der in einer TV-Reality-Show sich in der Rolle des erfolgreichen Geschäftsmannes gefiel. Beide sprachen lediglich mehr oder weniger unfallfrei Texte aus Drehbüchern nach und spielten dem Publikum Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Führungskraft vor. Was sich ja dann auch in ihren Wahlsiegen niederschlug.
Da drängt sich geradezu die Frage auf, ob demnächst auch noch Florian Silbereisen seine Kommandobrücke auf dem „Traumschiff“ verlassen und dafür die Rolle des deutschen Bundeskanzlers übernehmen wird?
