RNZ Nr. 174 / 30. Juli 2022 / HINTERGRUND
„Im ganz engen Kontakt“
Natürlich sind die „überspitzten“ Äußerungen des Porsche-Chefs Oliver Blume bei einer internen Porsche-Veranstaltung nicht für einen Skandal, geschweige denn für das Prädikat „Porschegate“, geeignet. Schließlich brüstete er sich „lediglich“ damit, dass Porsche großen Einfuß auf die Entscheidung der Ampelregierung hatte, die weitere umstrittene Nutzung von synthetisch hergestellten E-Fuels für Verbrennungsmotoren in den Koalitionsvertrag aufzunehmen. Die „Automobil-Versteher-Partei“ FDP, mit Porsche-Fahrer Christian Lindner an der Spitze, war eine gefällige und beflissentliche Steigbügelhalterin der Sportwagen-Aktivitäten. Business as usual.
Was mich bei der ganzen Angelegenheit aber zusätzlich stört, ist der Umstand, dass große Teile der Medien dieses Thema mit einer gewissen professionellen Gleichgültigkeit nur marginal behandelten. Erst das Satiremagazin „Die Anstalt“ hat den Vorgang ins bundesweite Rampenlicht gestellt und ein weiteres Beispiel für klüngelhaften Lobbyismus dokumentiert.
